Wie hoch soll man das Wasser einfüllen?

Wasserhöhe persönlich richtig einstellen

Sinnvolle Wasserhöhe für eine Behandlung mit der Iontophorese

Gilt für die Behandlung von Hand und Fuß

Grundsätzlich und den meisten bekannt: Wasser leitet Strom!

Nein, das ist kein Witz!

Wichtig ist: Das Wasser muss dahin, wo es Wirkung zeigen soll! Dabei ist es prinzipiell egal, was und wo Sie behandeln.

Anfängerfehler vermeiden - Alarmsignal Schmerzen / Hautreizungen

Bei aller Liebe, die Haut muss bei der Iontophorese immer vor, während und auch nach der Therapie in Ordnung sein.

Sollten Sie Hautreizungen bemerken, oder am schlimmsten "Verbrennungen", so ist der Strom zu mächtig gewesen. Hierbei erreicht man das Gegenteil einer Optimierung - man muss dann Pausen lassen, bis die Haut wieder in Ordnung ist.

Unerwünschte Hautreaktionen vermeiden

Höhe und Breite der Wirkung der Iontophorese

Die Wirkung der Iontophorese geht meist weiter als der Wasserstand vermuten lässt Da ein Effekt der Iontophorese überwiegend über die Wasserlinie geht, macht es erstmal Sinn, die Sohlen oder Handinnenflächen trocken zu kriegen, um dann zu schauen, wie hoch die Wirkung der Iontophorese tatsächlich ist. Wenn nötig, kann man immer noch mit höherem Wasserstand weiter behandeln. WICHTIG: Die Wirkungshöhe der Iontophorese kann generell so beschrieben werden (ist aber individuell): Füllhöhe Wasser plus ~ 1 cm. Die Wirkungsbreite gilt für Anlege-Elektroden Dass man bei kleineren mit Schwamm-Material, Tüchern, Taschen, Gewebe, Stoff und sonstigen Spezial-Elektroden nicht von Wasserlinie sprechen kann, ist klar. Das grundlegende Prinzip ist aber dasselbe: Die Iontophorese wirkt auch hier meist weit über den Rand der Elektroden hinaus. Die Breite der Wirkung geht also über den Rand der mit Tüchern oder Schwämmen abgedeckten Hautpartien hinaus. Fazit: In der Fläche behandelt man generell viel mehr mit, als in die Höhe. Tipp: Wenn es angebracht ist, kann man ergänzend noch nasse Bereiche einzeln oder separat therapieren.

Justage der Wasserhöhe

Nach dem Austesten der Wirkungshöhe, sagen wir mal, die Iontophorese wirkt bei Dir zwei cm höher als die Wasserlinie, lässt sich feststellen, ob die Höhe für alle schwitzenden Bereiche ausreicht, oder ob mehr Wasser benötigt wird. Normalerweise reicht eine Wasserhöhe von ein paar Millimeter bis ein halber Zentimeter vollkommen aus, Elektroden und Gitter sind dabei gerade gut vom Wasser bedeckt. So hat man dementsprechend 1-3 mm ab dem Gitter für die Iontophorese zur Verfügung. Bei Handtüchern sollten diese entsprechend tropfnass sein.

Wasser-Niveau für die Leitungswasser-Iontophorese

Viele Anwender sind mit folgender Methode am besten und schnellsten zur perfekten Wasserhöhe gekommen: Das wäre erst einmal "NUR" Sohlen-Handflächenbehandlung.

1-3 mm über den Gittern / tropfnasse Handtücher

Schwitzt man an den Seiten immer noch (nachdem man die Sohlen trocken bekommen hat), so kann man die Wasserhöhe entsprechend nachjustieren und so optimal einstellen.

Sind nicht alle Bereiche mit einer einzigen Wasserhöhe gleichzeitig trocken zu bekommen, so behandeln viele einfach mit unterschiedlichen Wasserhöhen, dabei kann man nach einer gewissen Zeit einfach Wasser nachfüllen.

Hiermit bekommt man die Therapie der Hand oder Fußflächen für die meisten Fälle optimal eingestellt, wobei die Wirkungshöhe generell weiter nach oben geht, man also auch da trocken werden kann, wo das Wasser nicht ist.

Bei Handtücher als Auflage der Elektroden, wie früher bei Hidrex der Fall, kann man das z.B. so gestalten, dass die Handtücher komplett und sehr gut befeuchtet, also tropfnass sind.

WICHTIG, bitte merken und im Hinterkopf behalten, während Sie diesen Artikel durchlesen:

Die stärkste Wirkung brauchen die meisten Anwender an den Sohlen oder Handflächen, dort ist die Haut auch am dicksten.

Füllt man mehr Wasser in die Wannen, so geht der meiste Strom durch die dünnere Haut an der Seite der Füße oder Hände, dieser fehlt somit an den dicken Stellen.

Dadurch, dass mehr Strom an dünnen / empfindlichen Haut-Stellen anliegt, werden diese sehr strapaziert - das sieht man an Reizungen entlang der Wasserlinie.

Übertrieben gesagt: Schwitzen Sie z.B. nur an den Fußsohlen, so ergibt es wenig Sinn, das Wasser bis zu den Knöcheln gehen zu lassen.

Die Haut ist an den Fußsohlen viel dicker, als am Rist oder Spann.

Der Strom sucht sich den Weg des geringsten Widerstandes und geht bei zu hohem Wasserlevel vornehmlich durch Areale, die gar nicht zum Schwitzen neigen und hier keinen Effekt erzielen können, bis auf den, dass wir an den Fußsohlen nicht mehr die Wirkung haben, weil dort nun weniger Strom anliegt.

Des Weiteren hat man das Problem, dass man den Strom nicht mehr so hoch aufdrehen kann, weil die Haut am Spann dünner und auf Strom empfindlicher reagiert.

Das Ganze zieht also doppelte Nachteile hinter sich her: Der Strom wird in der Regel schwächer eingestellt, als man könnte, und nicht vom Schwitzen betroffene Bereiche bekommen fast den ganzen Strom ab. Dieser ist komplett verschwendet.

Wenn man nun beides addiert, so ist das wohl einer der größte Fehler und die Hauptquelle dafür, dass die Therapie nicht anschlägt, lange braucht oder ineffizient durchgeführt wird.

Nebenwirkungen vorprogrammiert: Bei suboptimaler Wasserhöhe wird die Haut an den dünneren Stellen viel stärker vom Strom durchflossen, dadurch werden etwaige Nebenwirkungen dort viel eher auftreten.

Weitere Nachteile eines zu hohen Wasserspiegels

Auch bei Verletzungen am Nagelbett ist es von Nachteil, das Wasser zu hoch einzufüllen, da Verletzungen einen niederen Widerstandswert zur umgebenden Haut darstellen. Es fällt dort überproportional viel Spannung ab. Hobby-Elektriker werden den Begriff Spannungsteiler kennen, dies ist genau der oben beschriebene Effekt.

Dies vermindert Ihre Chancen sogar ganz beträchtlich, ein optimales Ergebnis zu erzielen. Dazu die Gefahr, sich an den Verletzungen noch mehr zu verletzen, weil extrem vom Strom durchflossen.

Schwitzt man z.B. zusätzlich partiell am Hand- bzw. Fußrücken, so kann man trotzdem wenig Wasser einfüllen und einen nassen Waschlappen (nur ungefärbte Baumwolle oder Leinen) über diesen Bereich, welcher auch noch mit behandelt werden soll, legen.

Das würde dann z.B. eine etwaige empfindliche Wasserlinie umgehen. Schwitzen Sie bis zu den Knöcheln der Füße, so braucht man nicht unbedingt tiefe Wannen mit x-Litern warmem Wasser, man kann auch zu Tennissocken greifen.

Bei den Händen tun es auch Baumwollhandschuhe aus dem Baumarkt.

Wenn ein einzelner Wasserstand nicht reicht

Bemerkt man, dass man mit einer Wasserhöhe nicht hinkommt, und will noch schwitzenden Bereiche mit behandeln, so ist es meist vonnöten jene Areale separat und definiert anzusprechen.

Praktisch kann das dann so aus aussehen:

Wenn man an der ganzen Hand schwitzt, ist es absolut sinnvoll erstmal die Handflächen trocken zu bekommen und dann in separaten Behandlungen auch noch den Handrücken.

Alles auf einmal trocken zu bekommen ist in vielen Fällen einfach nicht machbar, es sei denn, man schwitzt nur an den Flächen und - je nach Wirkungshöhe der Iontophorese - nicht weiter oberhalb der durch die Wirkhöhe gerade noch mitbehandelten, überschrittenen Wasserlinie.

Wenn nur bestimmte Areale schwitzen und der Fußrücken nicht, dafür der Rest vom Fuß bis zum Knöchel, so wäre es vielleicht eine gute Idee, die Socken kurz unterhalb des Knöchels ab - und den Fußrücken auszuschneiden.

Alternativ kann man mit einer Creme oder mit einem Tapeverband/Panzerband Hautpartien vom Strom "isolieren".

Thema Creme:

Oft wird in einschlägiger Literatur Vaseline empfohlen. Unsere Erfahrung ist damit nicht so positiv. Man sieht dann nicht richtig, was genau wie dick eingecremt worden ist. Eine weiße Abdeckcreme (zum Beispiel die mit dem blauen Deckel) hilft dabei beträchtlich: Damit ist eine genaue, zielgerichtete Dosierung und Abdeckungsgrad sehr gut beurteilbar.

Stromdichte reicht nicht mehr für einen Iontophorese-Erfolg?

Sollte nach Neujustage der Wasserhöhe die Stromdichte für einen Erfolg an den Sohlen (oder Handflächen) nicht mehr reichen und die Hände (oder Füße) wieder schwitzen, so werden die einzelnen Bereiche (Sohlen / höher gelegene Bereiche) einfach nacheinander behandelt.

Beispiel: Ein Anwender schwitzt an den Fußsohlen und Fußrücken

Dieser könnte dann zum Beispiel 15 min. Füße mit Wasser kurz über dem Gitter (für die Sohlen) und 10 min. Füße/Fußrücken mit Tennissocken (die z.B. wie oben beschrieben ausgeschnitten sind) oder einem Waschlappen/Stoff über dem Fußrücken behandeln.

Reihenfolge bei der Iontophorese

Es ist zweckmäßig erst mit niedrigem Wasserstand anzufangen, um dann durch Nachfüllen von warmem Wasser nach einer gewissen Behandlungszeit auch die höheren Bereiche mitzunehmen.

Wir hoffen, dies ergibt einen guten Überblick über die Taktik zur Justierung der individuellen Wasserhöhe.

Bei Fragen mailt uns bitte an, wir werden gerne darauf eingehen.

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